
Die Geschichte von Belém fängt in Sao Luís an, weil es früher französisch war und sie die Region nördlich gleich mit erobert haben. Es dauerte nicht lang, ehe einer der Portugiesen die Marajo-Insel von den Ufern Beléms aus entdeckte. Der Reichtum der Region hat aber weit vor den Prä-kolumbianischen Völkern seinen Ursprung und geht zurück auf die größte Insel Brasiliens ganz in der Nähe.
Die Insel Marajo bietet viele kuriose Ausflüge und eindrucksvolle Landschaften. Geprägt von einer in Brasilien einzigartiger Kultur bietet sie für jeden das passende Abenteuer.
Wir verraten euch die besten Ausflüge auf der Insel Marajo.
In diesem Blog Post
Das müsst ihr wissen bevor ihr zur Ilha de Marajo fahrt
Wie kommt man zur Marajo-Insel?
Eine Fahrt mit der Autofähre oder Speedboat auf die Ilha de Marajó muss man sicher bis Ende 2024 einplanen. Die Marajo-Insel ist so groß wie die Schweiz oder der gesamte Bundesstaat von Rio de Janeiro. Auf der Insel gibt es zwar einen Flughafen, wird aber derzeit nicht betrieben. Man geht davon aus, dass Flüge von Belém zur Insel irgendwann wieder möglich sind.
Die Verwaltung dort hat Probleme mit dem Flughafen, denn es wurden wohl einige Regeln nicht eingehalten. Daher bleibt nur die große Autofähre, die verschiedene Abfahrtszeiten hat.
Je nach Bedarf gibt es auch Anbieter, die mit kleinen oder größeren Autos fahren.
Welche Hotels empfehlen wir auf der Ilha de Marajo?
Auf einer Inspektionsreise macht man nicht nur Ausflüge, erlebt die Logistik oder Besuche in Restaurants, wo sonst Gäste hinkommen könnten. Man besucht natürlich auch verschiedene Unterkünfte, um sich selbst ein Bild von der Qualität, dem Ambiente und viele andere Aspekte zu machen.
Die Posada Recanto do Francês stellt in Soure eine sehr gute Mittelklasse dar, die authentisch ist und sich regional gut eingefügt hat. Die Decken sind kolonial-europäisch hoch und alles ist luftig. Der Vater der Inhaberin ist Franzose gewesen und hat ihr eine sehr empfehlenswerte Unterkunft mit Pool, gutem Restaurant und Garten eingerichtet, wo auch Familien Platz finden. Es ist einfach zum Wohlfühlen dort. Sie liefern konstant guten Service und sind absolut empfehlenswert.
Das große Haus des Amazonas, also Casarão da Amazônia hat ein sehr großes Anwesen, tolle Fassade und ist geschmackvoll dekoriert. Mit Pool, großer Außenanlage und Restaurant bietet es eine weitere, vielleicht etwas höherwertige Option, gerade für Pärchen ohne Kinder, die die Ruhe auch mal genießen wollen. Die Zimmer sind funktional, aber vielleicht nicht ganz 4-Sterne. Trotzdem eine tolle, gehobene Option in Soure auf der Marajo Insel.
Wie bewegt man sich auf der Ilha de Marajo fort?
Das ist fast eine philosophische Frage, denn die Einheimischen legen kurze und mittlere Distanzen auch mal mit dem Fahrrad zurück. Autos können je nach Antrieb überall fahren und sind im Gegensatz zu den öffentlichen, aber schlecht organisierten Bussen, die bevorzugte Variante.
Auf der Insel fährt man immer ein wenig. Es gibt viele Fähren zwischen den Orten, um über Flüsse zu kommen, die sich durch die Insel ziehen.
Die definierten Fährzeiten muss man auf dem Schirm haben und manchmal ist ein Plan B und schnelles Umplanen der Route nötig.
An Feiertagen und Wochenende ändern sich die Zeiten zudem, sodass wir hier lokales Wissen eines Guides für empfehlenswert ansehen.


Welches Klima herrscht auf der Ilha de Marajo?
Unsere Partner vor Ort bevorzugen die frühen Abfahrtzeiten, weil wir fast am Äquator mit aggressiver Sonne und Hitze am Tag rechnen müssen. Hier geht es nur darum, ob Regen- oder Trockenzeit ist.
Grob kann man sagen: die Temperaturen bleiben das ganze Jahr über zwischen 26 und 27 Grad. Regenzeit mit sehr hoher Luftfeuchte ist von Januar bis Juni und Trockenzeit von Juli bis Dezember. Die trockene Jahreszeit kann für noch mehr Hitze sorgen.
Es herrschen also tropische Klimabedingungen, ähnlich wie im Amazonas. Diese Region ist schon der Amazonas aber man sieht mehr tropische Savanne und weniger Tiere (nur auf kleineren Inseln in der Nähe. Es wurden dort schon Jaguare gesichtet, aber das sind ganz spezielle Expeditionen).
Dafür gibt es hier eine sehr eigenständige und stolze Kultur.
Welche kulturellen Einflüsse gibt es auf der Ilha de Marajo?
Überhaupt ist die Marajo-Kultur eine der Ältesten. Am Küstenstreifen von Pará verbinden sich verschiedene Ethnien (Indianer, Portugiesen, Franzosen, Spanier, Engländer, Afrikaner) zum Carimbó während in Manaus, im Tor zum großen Amazonas, eine "reinere" Indianerkultur ist.
Was sind die besten Ausflüge auf der Insel Marajo?
Die Gemeinde Caju-una am Flussstrand besuchen
Nach der Ankunft auf der Insel sind wir zum Eingang der Fazenda und Gemeinde (Communidade) Caju-una am Flussstrand gefahren.
Schon die Fahrt dorthin war sehr interessant, denn man fährt sehr lang auf einem schmalen Grat aus Schotterpiste durch ein See/Flussgebiet. Da kann man Vögel und Nutztiere wie Pferde und die allseits üblichen Büffel sehen. Auf der einen Seite wird das Wasser aus Flüssen gespeist und auf der anderen Seite gibt es Seen aus Regenwasser. Die Wolken spiegeln sich im Wasser und die Landschaft ist sehr flach. Das sorgt für tolle Fotomotive und weite Sicht.
In den Mangroven gehen die Einheimischen Krebse fangen und es gibt Palmen-gesäumte Flussstrände, wo bis zum Horizont das andere Flussufer nicht zu sehen ist.
Einfach eine eindrucksvolle Landschaft.
Nach einem Mittagessen im Gemeinde-Restaurant sind wir noch etwas durch die Dörfer gefahren. Einige Häuschen waren bunt angemalt und der Wind rauschte durch die Palmenblätter. Selbst die Kinder und die Schulen machen Siesta, somit haben wir nicht viele Leute gesehen.
Die vor-Prä-Kolumbianische Kultur und Geschichte erleben
Die Marajoara-Kultur war diejenige, die in der brasilianischen Vorgeschichte den höchsten Grad an sozialer Komplexität erreichte. Sie ist nicht nur die älteste im heutigen Brasilien.
Sie ist älter als die Prä-Kolumbianischen Völker wie beispielsweise die der Maya. Das haben Studien bewiesen.
Noch immer holen sie farbige Steine (meistens naturnahe Farben) und stellen das Pulver für die Farbe her und vermengen es mit Wasser. Es gibt auch Kurse für einfache und gehobene Keramik-Kunst. Die Artefakte und Symbole haben mich sehr an die des historischen Museums in Quito, Ecuador erinnert, dass ich 2013 besucht habe.
Es war jedenfalls sehr interessant wie die indigenen Stämme durch verschiedene Zeiträume weiter an ihrer Technik arbeiteten, sie verfeinerten.
Urnen zeigen die Körper Bemalungen und Persönlichkeitsmerkmale eines Verstorbenen und sind daher sehr individuell.
Die Indios vermischten sich auch mit anderen Stämmen was auf den Artefakten zum Ausdruck kommt.
Nach der Landung in Belém vermischen sie sich weiter mit den Afrikanern und Portugiesen und wurden zu Caboclos. Diese Geschichte zieht sich durch ganz Brasilien und ist beispielsweise auch sehr stark in Paraty an der Küste zwischen Rio de Janeiro und Sao Paulo zu sehen.
Reitausflug auf Büffeln durch die Mangroven
Aufgepasst: Büffeltag habe ich diesen Tag getauft, der von der Zucht, Leben als Nutztier und touristische Ausflüge über Milchverarbeitung, Essen und Lederherstellung geht. Man kann bestimmte Etappen auslassen.
Wir sind zur Fazenda Sao Jeronimo gefahren, die ein wirklich großer Bauernhof ist, der regionale Produkte produziert und Ausflüge mit den Büffeln anbietet.
Zu den Büffeln: Es gibt 4 Arten von Büffeln auf Marajo-Insel. Sie sind aber schon so gezüchtet, dass sie nicht mehr ursprünglich genannt werden können. Manche sind perfektioniert für Fleisch, andere für Milch oder die Arbeit.

Sie kamen ursprünglich von den Portugiesen im 19. Jahrhundert, die sie unter anderem auch aus Asien importiert haben.
Eine Art ist relativ aggressiv und Wehrhaft.
Die Polizei fährt mit denen Spezialeinsätze.
Andere sind eher ruhig und eignen sich für den Ausflug, den wir machen konnten. Die Tour beginnt mit einer Einweisung und einer Strecke auf dem Büffel mit Sattel und einem Guide für zwei Büffel.
Wichtiger Tipp: man sollte aufpassen, dass nicht zu viele Leute in die Tour eingeplant sind, denn dann holen sie weitere Guides die aber nicht immer mit den Tieren zu tun haben und nicht so erfahren sind. Außerhalb der Hauptreisezeit (September bis November) ist diese Tour also besser, sofern sie nicht in der Regenzeit geplant ist. Aber man sollte immer vorher direkt danach fragen.
Ein wenig wie bei uns: Die Büffel sind alles Männchen und wenn ein Weibchen auf der Farm aufkreuzen würde, wäre der Teufel los. Dann gibt es nur Streit.
Der Ritt an sich geht durch wenige sonnige Gebiete und viel Waldgebiet. Jeder sitzt bequem im Sattel, obwohl die Büffel recht knochig sind. Ruhig und gutmütig traben sie durch die Landschaft, denn sie sind sehr an die Tour gewöhnt. Man muss sie nur ein bisschen lenken und auf seinen Kopf aufpassen, denn manchmal hängen verschiedene Äste tief.

Der gesamte Ausflug ist sehr abwechselnd, denn nach dem Ritt geht es durch den Regen-und Mangrovenwald auf Holzstegen zu Fuß weiter und man hält an verschiedenen Stellen um etwas über die Pflanzen zu lernen, Fotos zu machen oder wenn man Glück hat um Tiere zu beobachten.
Wir haben Brüllaffen zumindest aus der Ferne gehört.
Der Teil der anstrengend sein, kann ist der wo man aus dem Wald zum Fluss-Strand kommt. Der ist malerisch mit Palmen und anderen Bäumen gesäumt und am Horizont sieht man kein Ende. Das Rauschen der Wellen fühlt sich wie das Meer an, da vergisst man schnell, dass es sich um Flussstrände handelt.
Anstrengend ist dieser Abschnitt deshalb, weil er kurz vor der Mittagssonne in hellem Licht und brennender Sonne stattfindet. Zumindest war das an diesem Tag so und man ist auch fast am Äquator.
Hier sollte man also Dinge dabei haben, die einen ausreichend schützen. Ein UV-Shirt wäre mein erster Tipp, gefolgt von einer Sonnenbrille und einer Kopfbedeckung und natürlich ausreichend Wasser.


Der Weg durch den Wald und über den Strand wird wie erwähnt ohne die Büffel gemacht. Man trifft sie aber an einer Flussmündung (auch meist in der Sonne, aber Palmen sind in der Nähe als Schattenspender) wieder. Die Tiere kennen den Weg durch den Wald, werden aber nach wie vor von den Guides begleitet. Bei uns kamen sie aus dem Wald während wir schon im Wasser an der Flussmündung waren und liefen Schnur stracks und gemächlich zu uns ins Wasser.
Hier konnten sie mal fünf Minuten Pause von der Anstrengung machen und sich abkühlen. Dabei plustern sie ihre Lunge auf, sodass sie wie Bojen über das Wasser dümpeln. Das aber gekonnt, denn sie sind gute Schwimmer. Einige waren nur an der Nasenspitze zu sehen, die sie zum Atmen nutzen während ihr massiger Körper im Wasser verschwindet. Fünf Minuten Spaß wie gesagt für die Büffel.
Im Wasser fragten uns die Guides nun ob wir mit den Büffeln schwimmen wollten. Das muss man mir jedenfalls nicht zweimal sagen. Die Sattel waren ab und somit blieb nur der Hinweis, dass wir uns an der dicken, borstigen Nackenhaut der Tiere festhalten sollten. Und ja nicht zu nahe an den Hörnern oder gar an den Hörnern selbst, denn das ist eine sehr intime, persönliche Zone für die Jugendlichen Büffel.
Also schön in der Mitte sitzen und in die Haut krallen.
Das macht denen nichts aus wurde uns gesagt. Das alles im Knietiefen Wasser.
Ein Guide schwamm mit dem Büffel an der Leine in Richtung Flussmitte. Sobald mein Büffel tiefer ins Wasser kam, sollte ich mich weiter an seiner Haut im Nacken festhalten, aber dann wie Superman meine Beine lang machen, so als wenn man fliegen würde.
Auch das war relativ leicht. Mein Büffel schwamm also entspannt los und kam auch problemlos gegen die Strömung an und bewegte sich wie ein strampelnder Traumtänzer durch das undurchsichtige Nass. Er muss sich dabei auch leichter und voller Wonne fühlen, sollte er das erwachsene Menschenkind auf seinem Rücken kurz vergessen. Ich habe es ihm aber auch nicht zu leicht gemacht, denn manchmal wollte ich auch mit ausgestreckten Arm Selfies im Wasser machen und hatte also nur einen Arm zum Festhalten übrig. Er musste auch immer wieder ausbalancieren und nur mit der Nase atmen. Der Arme!
Man kann auch eine zweite Runde machen, die ich erst abgelehnt habe, aber als mein Büffel den anderen drei ohne Anhängsel auf dem Rücken hinterher wollte, haben sie mich vom zweiten Schwimmritt überzeugt.
Runter kommt man wenn der Büffel wieder im knietiefen Wasser angekommen ist und man wieder in Sitzposition ist.
Später ging es dann mit dem Boot durch einen Seitenarm und die Büffel waren für diesen Tag ihrer Arbeit mit uns entlassen.
Die Fahrt durch den Seitenarm zurück zur Farm war auch sehr nett, denn man sieht die dichten, saftig grünen Wälder der Mangroven und es war weiterhin brillantes Sonnenlicht und sehr stahlblauer Himmel.
Dann ging es nochmal zu Fuss durch den Wald mit verschiedenen Erklärungen über Insekten und Pflanzen.
Zurück in der Stadt haben wir ein herrliches Mittag „zu Ehren des Büffels“ im Solar do Bola gegessen. Dazu mehr im Artikel über die Restaurants der Ilha de Marajó.
Nur soviel: das Büffelmedallion war nicht das Außergewöhnlichste Gericht, dass ich dort auf der Insel kennengelernt habe.
Nach dem leckeren Mittagessen saßen wir dann später noch mit Bola, dem Inhaber, bei einem traditionellen Açai mit Zucker und Farofa und haben gequatscht.

Der großzügige Chefkoch ist gleichzeitig ein sehr selbstbewusster ökonomisch denkender Mensch, der aber auch ein Herz für sein Umfeld in Soure hat.
Er beschäftigt Leute von der Insel und gibt ihnen eine Aufgabe. Somit wurde er zu einem wahren Gesicht der Insel und liebt es mit Leuten zu schwatzen, ein Wirt der seine Berufung wahrlich gefunden hat, der obendrein noch viele Preise für seine Marajoara-Spezialitäten bekommen hat. Er arbeitet mit regionalen Zulieferern und muss wahrscheinlich fast jeden hier kennen. Seine Herzlichkeit merkt man sich auf jeden Fall. Das ist seine Gabe.
Er macht auch zu Silvester auf und hat die Bude voll, weil sonst kein Restaurant auf der Insel öffnet.
Eine traditionelle Gerberei auf der Marajo-Insel besuchen
Wo wir gerade Büffel gegessen haben, sind wir dann zu einem Ort gefahren, wo die Büffel sozusagen schon in Frieden ruhen, oder besser gesagt, dass was von Ihnen übrig bleibt.
Denn wie in den meisten einheimischen Gemeinden werden Tiere komplett, mit Haut und Haar, genutzt. Wir haben uns daher auch die 200 Jahre alte Tradition der Hautverarbeitung der Büffel, den Gerbungsprozess und Herstellung von Leder angeschaut.
In solchen Gerbereien wird alles aus der Haut von Hilfsmitteln auf den Farmen, oder Leder für Kleidung, Bezüge für Trommeln und andere nützliche Dinge hergestellt. Das Handwerk kam, nachdem die Büffel schon da waren und man aber alles vom Tier nutzen wollte.
Die Haut kommt noch mit Fleischstücken angeliefert und darf daher nicht älter als 24h sein.
Sie beziehen sie vom Insel-Schlachter oder auch privaten Leuten und Bauern die einen Büffel für den Eigenbedarf geschlachtet haben.
Den berühmten Marajo-Käse direkt vom Bauernhof probieren
Nun wieder zu den lebenden Büffeln: Es gibt Farmen auf der Insel, die sich nicht auf das Fleisch, sondern auf die Milch und seiner Verarbeitung widmen. Eine solche haben wir uns auch angeschaut.
Die Fazenda Mironga hat an mehreren Stellen Büffelzuchten. Wenn nun die Büffelmamas kleine Büffelinhos bekommen haben, werden sie regelmäßig eingesammelt und zur Farm gebracht, mit Kindern.
Die Büffel-kids gehen dann in den Büffelkindergarten und spielen auch mit den anderen Tierkindern herum, während die Mamas ihre Milch ein wenig zweckentfremden. Sie geben sie den Menschen.
Und die Menschen machen dann erstklassige Butter oder eben auch den als Insel-Erbgut geltenden Marajo-Käse „Queijo do Marajo“.
Von der Zucht, über das Reiten, Nutztiersein, Schwimmen, Käse und Butter-Rohmateriallieferant, in der Pfanne braten und Haut geben für Hilfsmittel, die für die Büffelzucht der nächsten Generation gebraucht werden, sollte sich nun der Kreis schließen.
Geheimtipp: auf der Farm machen sie auch regelmäßig Verkostungen der Produkte. Unbedingt rausfinden, wann das stattfindet.
Einen kurzen Besuch in Joanes einbauen
Auf der Marajo-Insel haben wir verschiedene Autofähren von Soure nach Joanes genommen.
Das ist der erste Landungspunkt der Portugiesen. Die europäischen Entdecker nahmen fast wie immer den kürzesten Weg vom Festland, vom schon befestigten Belém, wo man die Insel leicht erreichen konnte.
An dieser Stelle stehen noch die Ruinen der alten Jesuiten-Kirche und das Zentrum ist recht hübsch und niedlich. Manchmal tummeln sich auf dem Hauptplatz auch Büffel, die die Einwohner dort grasen lassen.
Joanes ist ein Nettes kleines Dörfchen, wo unser Partner vor Ort auch eine Empfehlung für ein Restaurant am Flussstrand hat, aber er nutzt es nicht als Übernachtungsmöglichkeit für die Gäste. Das komme zu selten vor.
Allerhand Kuriositäten im Museum der Marajo-Insel entdecken
Nachdem wir auch den Strand besucht hatten, ging es über weite Grasflächen nach Cachoeira do Ararí zum Museu do Marajó, dem großen Museum der Insel.
Ohne Guide der übersetzen kann, ist man hier ziemlich aufgeschmissen, denn die Schilder und Erklärungen sind alle nur in Portugiesisch. Das Museum, gegründet von einem Naturalisten und Sammler in den 70ern ist auf jeden Fall einen Besuch wert.
Es gibt Artefakte von gefundenen Keramikteilen aus der präkolumbianischen Zeit, Artefakte von teilweise schon ausgestorbenen Tieren der Insel und was mich sehr fasziniert hat: allerhand Kuriositäten aus dem Leben der indigenen Bevölkerung.
So gab es ein paar interaktive Elemente wo man beispielsweise mehr über die Legenden und Fabeln der Regenwald Bewohner lernen konnte.
Es gab traurigerweise auch eine umfassende Sammlung an wahren und grausamen Gegebenheiten aus der Sklavenzeit.
Je nach dem was einen hier interessiert bekommt man mehr Tiefe in sein Wissen über die Insel.
Empfehlenswert!
Schräg gegenüber vom Museum liegt das Restaurante Quintal da Zezé.
Nach einem ausgiebigen Mittagessen ging es dann mit der großen Fähre wieder zurück nach Belem.
Ihr seht, die Marajo-Insel bietet für jeden eine einzigartige Welt in Brasilien, die es verdient hat entdeckt zu werden.
Lust auf die Insel bekommen? Wir planen gerne mit euch.
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