3 Tage Reise in Belem: diese Insider-Spots sollte man gesehen haben
- masieb
- 28. Juni
- 5 Min. Lesezeit

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Intro: wenn die Reise in Belem mehr Zeit hat
Markt Ver-O-Peso und das historische Zentrum, alles klar. Das steht überall.
Was ist aber, wenn ihr zwei oder drei Tage Zeit habt?
Belém macht auch Sinn für den zweiten Blick, denn die Stadt enorm interessante Spots, die die meisten Gäste schon nicht mehr sehen, weil es weiter auf die Ilha de Marajó, also die Marajó-Insel oder nach Santarem geht. Also: Wer mehr Zeit mitbringt, für den lohnt sich eine intensivere Reise in Belem, denn es gibt hier Orte, die nur bei einheimischen Besuchern bekannt sind.
Plant ihr eine Reise nach Belém?
Ilha do Combú und die Schokolade
Belém, eine wuselige Stadt an der Mündung des Amazonas ist seit der Landung der Portugiesen ein wichtiges Handelszentrum auch wenn es um ehrlich zu sein schon sehr an Glanz und Gloria aus vergangenen Tagen verloren hat. Viele alte Gebäude aus der Kolonialzeit sind leider von der Luftfeuchtigkeit und Regen verfallen, viele Fassaden nicht gut gepflegt. Andere Kolonialhäuser sind gut erhalten. Hier muss man definitiv tiefer graben, um die Schätze, die diese Stadt immer noch birgt, zu erleben.
Beispielsweise könnte sie das Tor zum Amazonas für eine Reise in Brasilien sein.
Der Ausflug zur Ilha do Combú, vor den Toren der Stadt, könnte einem einen ersten Eindruck der Amazonasregion bieten, die sehr viel weiter ist, als ihr vielleicht annehmt.
Die Insel ist mit kleinen Flüssen und Seitenarmen durchzogen, sodass einige davon touristisch erschlossen sind. Mit dem Boot fährt man also von Belém los und kurz darauf hinein in einen engen Kanal wo man links und rechts schon üppige, dichte Vegetation des Regenwaldes sieht. Dort sind auch allerhand Restaurants aneinandergereiht, die alle kleine Stege haben, damit man vom Boot an Land gelangt.

Viele Einheimische leben hier von den Einnahmen aus dem lokalen Tourismus, denn einerseits erfährt Belém den meisten internationalen Tourismus wenn große Kreuzfahrtschiffe halten, andererseits kommen viele Wochenendausflügler aus der Stadt hierher um "im Amazonas light“ ein wenig das Regenwaldfeeling aufzusaugen und zu Mittag zu essen. Das ist übrigens typisch für viele Brasilianer: kurz wohin fahren, wo es halbwegs Natur gibt, aber nicht zu weit und fast immer mit viel Zeit für ein großes Mittagessen. Dann ein wenig Planschen im Pool, vielleicht sogar auch ein kleiner Spaziergang (so 500m sind schon ok) und dann behaupten, man war mal wieder schön in der Natur. Hauptsache man erreicht alles bequem und die Anstrengungen sind überschaubar.
Schokoladenfabrik im Amazonas
Die Maitre Chocolatiers auf der Ilha do Combú wissen, wie Schokolade geht.
Wir haben die komplette Führung der Filha do Combú gemacht. Vom Naschen der Kakaofrucht (süß-sauer, lecker) zum herrlichen Endprodukt haben wir alle Schritte kennengelernt und sind ganz locker durch den Amazonaswald gelaufen.

Manchmal bringen die Flussbewohner auch ihre Kakaofrüchte zur Manufaktur und erhalten dafür eine extra-Vergütung.
Das war wirklich ein handwerklich sehr gutes Produkt. Die Tour durch die rustikal und natürlich gehaltenen Anlagen dauerte etwa eine Stunde und führt durch die verschiedenen Stationen (Ernte, Kakaofrucht probieren, Fermentation der Kerne samt Fleisch, Trocknung, Herstellung des Kakaopulers, Verkostung).
Nicht nur in den Seitenarmen gibt es viele Restaurants auf der Insel.
Manche bevorzugen den Blick über den Fluss und auf die Skyline der Stadt, die mit Wohn-Hochhäusern durchzogen ist. Dort isst man am besten lokale Fischspezialitäten, um sich vorzubereiten, was da so noch im Amazonas kommen mag.
Die meisten Restaurants verfügen über kleine Pfade oder auch floßartige Pools im Fluss, sodass man sich Gefahrlos darin abkühlen kann.

Fast alle Ausflüge in Belém sind auf individueller Basis und in starker Abhängigkeit von den Gezeiten. Aber nicht nur davon, denn in Belém gibt es das Phänomän, dass es regelmäig zu einer bestimmten Uhrzeit regnet. Das kann 14 uhr sein, als ich da war, war es eher um 16 uhr als sich plötzlich die Sonne verdunkelte, wir noch im Restaurant auf der Insel saßen und so dermaßen zu schütten begann, dass wir die Skyline Belems nicht mehr gesehen haben. Die Boote und eigentlich alles stoppt in der Stadt, wenn es so runterhaut. Kurz darauf wurde es schon besser, sodass wir etwas später wieder zurück zum Fährhafen auf dem Festland kamen.
Staatlicher Park Utinga: Entspannung und Auslauf pur

Für einen entspannten Tag im Grünen wäre der staatliche Parque Estadual do Utinga zu nennen, der ein tolles Ausflugsziel nicht weit vom Stadtzentrum ist. Es handelt sich um ein kürzlich eröffnetes Naturschutzgebiet (vor 20 Jahren), das zum Wandern und Radfahren einlädt.
Er ist ein Zufluchtsort für Mensch und Tier, außerhalb des wuseligen Treibens in der Stadt.
Aber es gibt auch viele andere Aktivitäten wie Rafting mit Traktorreifen (Boja Cross) und Abseilen. Wir haben uns ein Fahrrad ausgeliehen und es gibt kleine Pfade, die in den Wald führen (wir haben Affen gesehen). Alles ganz nett, wenn man auf geschütztes Umfeld und Natur steht.
Normalerweise macht unser Guide das schon nicht mehr mit den Gästen, weil die nicht so lang da sind und sie in der kurzen Zeit sich eher auf die historischen Sachen konzentrieren.


Zoobotanisches Parkmuseum Emilio Goeldi: Amazonas mitten in der Stadt
Noch am Vormittag fuhren wir wieder ins Stadtzentrum hinein zum Museu Paraense Emilio Goeldi. Es ist ein netter kleiner Zoo und Park im Herzen der Stadt, der durch seine Bepflanzung für etwas Abkühlung sorgt, obwohl es noch nicht mal die heißeste Tageszeit war.
Hier essen sie Tacacá zwischen 15 und 17 Uhr wenn es am heißesten ist. Wenn man Wärme von außen zuführt, kühlt sich der Körper von innnen runter.
Jedenfalls war der Park und das Museum ganz nett, aber wer schon Jaguare in der freien Wildbahn gesehen hat, für den wirkte das nervös am Gitter umherlaufende Tier eher traurig. Für mich war es tatsächlich der erste Sichtkontakt mit Jaguaren.
Interessant sind auch die Ausstellungen über die Entstehung der Erde und die gefundenen Dinosaurierknochen in Brasilien. Wichtig zu wissen ist, dass es die älteste Institution der gesamten Amazonas-Region ist.
So kann man auch für den Amazonas typische Pflanzenarten wie die Amazonas-Riesenseerose (Victoria Amazonica) sehen.

Park Mangal das Garças: die eindrucksvolle Aussicht von oben

Der Park Mangal das Garças ist ein sehr hübsch angelegter Park mit vielen Teichen, schattigen Plätzchen und einem Turm von dem die Aussicht allemal sehenswert ist. Der Park hat keine Eintrittsgebühr.

Hier kann man gut laufen und seine nächsten Schritte planen.
Für den Turm und das Terrarium zahlt man extra Eintritt, der aber allemal vertretbar ist.
Viele Vögel (Reiher, Flamingos, aber auch zahlreiche Papageien, Aras und Tukane fliegen frei herum. Es gibt auch eine Menge Respekt einflößende Leguane mit beachtlicher Größe.

Hier kommen am Wochenende die Familien Belems hin um zu spazieren, Fotos zu machen (ich habe eine Hochzeitsgesellschaft und eine Abschlussklasse gesehen), und um die Zeit miteinander zu genießen.
Tipp: in den Morgenstunden oder abends ab 16.30 hingehen, denn über Mittag ist die Hitze sehr groß. Allerdings kann man auch dort essen.
Für diese Spots braucht ihr sicher nochmal 2-3 Tage und sie bieten euch alle noch tiefere Einblicke in das erlebenswerte Leben der Nord-Brasilianer.
Plant ihr eine Reise nach Belém?
Falls ihr auch so eine Insider-Reise machen wollt, nehmt gerne Kontakt auf.
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