In diesem Artikel gebe ich euch ein Update über die Lage(n) im Zeitraum von Anfang Dezember 2020 bis Mitte März 2021.
Ursprüngliche Maßnahmen zur Hochzeit der Pandemie findet ihr in diesem Post:
Was konnte man vor Kurzem noch in Brasilien machen und wie ist die Situation jetzt? Wie erfinden wir uns neu? Wie könnt ihr derzeit nach Brasilien einreisen? Wie könnt ihr besonders betroffene Regionen direkt unterstützen? All das schreibe ich euch in diesen Post.
Meine Zeit in Brasilien Anfang Dezember 2020 bis Ende Februar 2021 war in einem Wort zusammengefasst: KLASSE!
...auch weil ich meine Freundin nach einem Jahr endlich wiedersehen konnte. Im März 2020 durften wir uns nicht sehen, weil es einen Einreisestopp nach Brasilien für Deutsche gab. Aus meiner Sicht hatte ich also Grund genug, um wieder nach Brasilien zu fahren.
Trotz der Umstände und Vorschriften ließ es sich Ende 2020 in Brasilien relativ normal Leben. Restaurants und Bars hatten zumindest bis 22 Uhr geöffnet. Man konnte ohne Maske am Tisch sitzen und wenn man aufs Örtchen gehen wollte, musste man die Maske aufhaben. Es herrschte auch Maskenpflicht in großen öffentlichen Räumen (wie Shoppingzentren) und Alkoholgel ist sowieso ein Hilfsmittel, was lang vor der Corona/Covid-19-Krise in vielen öffentlichen Orten vorhanden war.
Während in Deutschland harter Lockdown war und ich euch am Telefon bei der Reiseplanung vor Begeisterung mit den Hufen scharren hören konnte, war meine Zeit in Brasilien sehr angenehm.
Natürlich haben wir es nicht übertrieben, sind oft zuhause geblieben, haben gekocht oder uns an dem Bau eines DIY-Beamers versucht. Meine Freundin hat mir einen Sushi-Kurs geschenkt, womit wir sehr viel Freude hatten.
Als ich Ende Februar zurück nachhause fliegen wollte, kamen schon die ersten Meldungen im Fernsehen, dass es wohl zum zweiten Lockdown kommt, da es nur noch wenige Intensivbetten gab.
Eine Woche später durften Restaurants nur noch bis 18 Uhr geöffnet haben, Bars wurden schon ganz geschlossen.
Am 07.03. trat dann der harte Lockdown, zumindest in unserer Region, beschlossen. Auch die Supermärkte wurden für kurze Zeit geschlossen.
Letzte Woche am Mittwoch (10.03.2021) war das Szenario im größten Teil des Landes allerdings noch unter Kontrolle (mit Ausnahme von Amazonas und anderen nahe gelegenen Bundesstaaten). Zwei Tage später, am Freitag, war die Situation bereits chaotisch und in vielen Bundesstaaten, auch in unserem, wurden stärkere Maßnahmen gegen COVID-19 Virus (Corona) angeordnet.
Der starke Anstieg der Zahl der Fälle und die Veränderung des Profils der Infizierten (sehr aggressiv bei jungen Menschen) wird mit der brasilianischen Variante, genannt P1, in Verbindung gebracht.
Vor genau einem Jahr waren wir auf dem Weg nach Berlin zur ITB. Wir hatten ein volles Programm an Meetings mit vielen unserer Kunden. Wir waren sehr froh und aufgeregt, sie alle zu sehen, da die ITB eine der wichtigsten Messen für uns ist. Wir wurden von der Absage der Veranstaltung überrascht, als wir schon fast im Flugzeug saßen. Das war ein Zeichen, dass etwas Ernstes passiert ist. Natürlich konnten wir nicht ahnen, welches Ausmaß die Situation annehmen würde.
Unsere Hoffnung und Ermutigung kommt von der Impfung, die immer noch langsam vorankommt (etwas mehr als 4% der Bevölkerung wurden bereits mit der ersten Dosis geimpft). In Brasilien haben wir die Möglichkeit, dass die Bundesstaaten die Käufe direkt mit den Labors aushandeln und nicht nur von der Bundesregierung abhängig sind. Brasilien hat eine beständige Geschichte von Massenimpfungskampagnen, dies spielt also in unsere Karten. Alles, was wir wirklich brauchen, sind die Impfdosen, um in einem größeren Maßstab impfen zu können, als wir heute impfen.
Hier findet man die aktuellen Zahlen zur Erstimpfungsrate in allen Bundesstaaten:
Intensivbettenauslastung in allen Bundesstaaten, Stand 04.04.2021:
Wir widerstehen dieser Krise weiterhin auf kreative Art und Weise. Ich werde einige Neuigkeiten mit euch teilen.
Gond Local
Ende letzten Jahres, als die Krise ein wenig abflaute und das Land Anzeichen der Erholung zeigte, haben wir ein Projekt für brasilianische Kunden gestartet. Da geht es um exklusive Reisen in der Nähe unserer Heimatregion. Das Projekt heißt Gond Local
unser Instagram: https://www.instagram.com/gondlocal/
...und richtet sich an zwei Profile: Familien und kleine Gruppen von Erwachsenen. Das Angebot besteht aus Reisen mit folgendem Mehrwert:
Kurze Wege (Reisen mit eigenem Auto, entdecken, was in der Nähe ist)
Reisen mit Zeit (um die Orte intensiver kennen zu lernen und tiefe Verbindungen mit der Region und den Menschen zu schaffen, langsames Reisen)
Verbindung mit der Natur (das Leben im Freien leben, fundamental!)
Man lernt garantiert etwas Neues und wagt sich aus der Komfort-Zone heraus
Lokales Wissen und kulinarische Highlights der Region (und Momente des Austauschs mit den Gastgemeinden)
Kultureller Austausch (den Gastgebern und lokalen Führern eine Stimme geben und Verbindungen zwischen unseren Lebensweisen schaffen, Unterschiede respektieren)
Positiver Einfluss durch verantwortungsvollen Tourismus
Wir haben mehr als 5 Touren entworfen, die wir alle getestet haben, sowohl in Bezug auf die Tour selbst (Attraktionen, Auswirkungen, etc.) als auch auf die Sicherheitsstandards.
Wir hatten den ersten Familienausflug zu einem etwas anderen Karneval: Eintauchen in das Naturreservat des Atlantischen Regenwaldes. Es war eine gelungene Einweihung, alle Familien, die dabei waren, liebten das Erlebnis und konnten die Natur atmen und auf eine sichere und lustige Art mit ihren Kindern und Begleitern interagieren.
Wir hatten bereits andere Reisen für März geplant, mussten diese aber aufgrund der neuen Einschränkungen, die seit letzter Woche gelten, absagen.
Trotzdem sind wir sehr gespannt über dieses neue Projekt, da der Inlandsmarkt in Brasilien sehr groß ist und mit großem Potenzial für die Art von Reisen, die wir anbieten.
Anforderungen für Reisen nach Brasilien
Gemäß der Verordnung der Bundesregierung ist es für alle Reisenden (ausländische oder brasilianische) unerlässlich, bei der Einreise in das brasilianische Hoheitsgebiet einen negativen RT-PCR-Test vorzulegen, der innerhalb von 72 Stunden vor der Abreise durchgeführt wurde, zusätzlich zu der Gesundheitserklärung für Reisende, die erhältlich ist unter https://formulario.anvisa.gov.br/index.php/register/index?sid=39183
Rio Negro, We Care!
Indigene Gemeinden im Amazonas brauchen unsere Unterstützung
Die Kampagne "Rio Negro, We Care!" setzt sich für die Gesundheitsförderung, das Recht auf Information und die Ernährungssicherung der 23 indigenen Völker am Rio Negro, Amazonas, ein. Es handelt sich um eine Initiative, die von den indigenen Frauen von FOIRN koordiniert wird, die sich seit 1987 für die Verteidigung von 750 Gemeinden in der Region einsetzen.
In der ersten Welle der Pandemie waren wir mit der Übertragung von Covid-19 in der Region des Rio Negro konfrontiert. Durch die Mobilisierung der Partnerinstitutionen hat die FOIRN wichtige Ergebnisse bei der Eindämmung der Ausbreitung des Virus und der Verschlimmerung der Fälle erzielt.
Sie erleben derzeit die Auswirkungen, die eine zweite Welle der Pandemie in unserem Land verursacht und das Leben unserer Bevölkerung gefährdet.
Wir dürfen nicht stillstehen.
Die indigenen Frauen wissen, wie sie sich um ihre Kinder, Familien, Gemeinden, Gärten und Wälder kümmern müssen! Sie kämpfen weiter, um ihre Angehörigen bei der Bewältigung der Pandemie zu unterstützen.
Eure Unterstützung durch die Kampagne ist unerlässlich, um die anderen Bemühungen zu ergänzen, die bereits angesichts dieser sehr ernsten Bedrohung für das Überleben der indigenen Völker unternommen werden.
SPENDET JETZT!
...und direkt an FOIRN. Wir helfen euch, wenn ihr Hilfe bei der Übersetzung des Formulares braucht.
Wir wissen, dass dies eine schwierige Zeit ist, aber wir werden fest und stark auf diesem Weg bleiben. Mit dem Beginn der Impfung gibt es Hoffnung.
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